Phan­ta­stic Pla­s­tic? -Plan­spiel in der 10. Jahr­gangs­stu­fe

Die mas­si­ve Um­welt­ver­schmut­zung durch Kunst­stoff­pro­duk­te ist ein drän­gen­des Pro­blem un­se­rer Zeit. Es ist nicht zu über­se­hen, dass der Plas­tik­müll auf dem Land und in den Mee­ren ver­hee­ren­de Fol­gen für Tie­re, Men­schen und die Na­tur hat. Die Eu­ro­päi­sche Uni­on hat mitt­ler­wei­le recht­li­che Grund­la­gen für ei­nen nach­hal­ti­gen Um­gang mit Kunst­stof­fen ge­schaf­fen.

Auch am Rats­gym­na­si­um ha­ben Schüler*innen der 10. Jahr­gangs­stu­fe sich um die Aus­ge­stal­tung der Richt­li­nie zur Ein­füh­rung ei­ner eu­ro­päi­schen Re­ge­lung zur Ver­mei­dung von Plas­tik be­müht. Da­bei muss­ten sie sich mit vie­len Fra­gen aus­ein­an­der­set­zen, wie z.B.:
Ist ein voll­stän­di­ges Ver­bot von Ver­pa­ckun­gen aus Kunst­stoff le­gi­tim, auch wenn noch kei­ne mehr­weg­fä­hi­ge Al­ter­na­ti­ve ent­wi­ckelt wor­den ist? Wie kann die For­de­rung nach ei­ner Un­ter­stüt­zung klei­ne­rer Mit­glieds­staa­ten der EU um­ge­setzt wer­den? Nach wel­chen Kri­te­ri­en gilt ein Staat als klei­ner Staat? Soll da­bei die Ein­woh­ner­zahl oder die Wirt­schafts­stär­ke be­rück­sich­tigt wer­den?

Die Schüler*innen sind in drei par­al­lel statt­fin­den­den Plan­spie­len in die Rol­len von Ab­ge­ord­ne­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, des Par­la­ments, des Ra­tes der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder der Me­di­en ge­schlüpft. Die Plan­spie­le wur­den in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Ci­vic-In­sti­tut für in­ter­na­tio­na­le Bil­dung und dem Eu­ro­pe-Di­rect-In­for­ma­ti­ons­zen­trum Os­na­brück durch­ge­führt.

In den drei Plan­spie­len wur­de in auf­wän­di­gen und zeit­in­ten­si­ven Dis­kus­sio­nen um Kom­pro­mis­se und den Aus­gleich von In­ter­es­sen ge­run­gen – teil­wei­se konn­te schon nach der 1. Le­sung im Par­la­ment ei­ne Ei­ni­gung er­zielt wer­den, teil­wei­se muss­te nach der 2. Le­sung des Par­la­ments der Rat noch ein­mal über Än­de­rungs­vor­schlä­ge ab­stim­men.

Die Plan­spie­le ver­deut­lich­ten, wie not­wen­dig, aber auch her­aus­for­dernd es ist, un­ter­schied­li­che Po­si­tio­nen zu be­rück­sich­ti­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Denn nur auf die­se Wei­se las­sen sich glo­ba­le Pro­ble­me wie die Um­welt­ver­schmut­zung lang­fris­tig lö­sen.

Text und Fo­to: Il­ka Mer­tens

1590 1361 Ratsgymnasium Osnabrück
Teilen