An­kün­di­gung: Schü­ler­thea­ter am Rats – Die Wel­le

Der Kurs Dar­stel­len­des Spiel 10 lädt ein.

Die Wel­le 

Ein Thea­ter­stück von Rein­hold Tritt nach dem Ro­man von Mor­ton Rhue

Auf­füh­run­gen am 8. 3., 10. 3. Und 12. 3. 2024 um 19 Uhr

in der Au­la des Rats­gymnasiums

Ein­tritt: Schü­ler 4 €, Er­wach­se­ne 6 €

Kar­ten im Se­kre­ta­ri­at des Rats­gym­na­si­ums und an der Abend­kas­se

Das Thea­ter­stück Die Wel­le – heu­te ak­tu­el­ler denn je?

Dem Stück liegt ein be­kann­ter Ro­man von Mor­ton Rhue zu­grun­de. Die Hand­lung ba­siert auf ei­nem Ex­pe­ri­ment, mit dem der Ge­schichts­leh­rer Ron Jo­nes 1967 in ei­ner ka­li­for­ni­schen Schu­le sei­nen Schü­lern be­wei­sen woll­te, dass je­der für Po­pu­lis­mus und un­kri­ti­sches Mit­läu­fer­tum an­fäl­lig ist. 

In un­se­rem Stück be­schließt der Leh­rer Ben Ross, sei­nen Schü­lern die Er­fah­rung na­he­zu­brin­gen, zu ei­ner mäch­ti­gen Grup­pie­rung zu ge­hö­ren. Die Schü­ler, die nicht glau­ben woll­ten, dass sich in der NS-Zeit so vie­le Deut­sche von den Ideen Adolf Hit­lers be­geis­tern lie­ßen, ge­hen be­geis­tert auf die Grün­dung der „Wel­le“ ein, fol­gen dem Leh­rer Ben Ross als ih­rem „Füh­rer“ und sind zu­neh­mend so­gar ge­walt­be­reit ge­gen­über kri­ti­schen Mit­schü­lern. Das Ex­pe­ri­ment läuft aus dem Ru­der, als sich die Mit­glie­der im­mer mehr mit der Be­we­gung iden­ti­fi­zie­ren. 

Das Thea­ter­stück, das in zu­nächst hu­mor­vol­ler, dann zu­neh­mend ernst­haf­ter und drän­gen­der Wei­se vie­le Fra­gen Ju­gend­li­cher auf­greift, ent­fal­tet heu­te an­ge­sichts des wach­sen­den Po­pu­lis­mus und des Rechts­rucks in vie­len Staa­ten der Welt ei­ne gro­ße Ak­tua­li­tät: Wel­chen Ein­fluss kann ei­ne Ge­mein­schaft auf den Ein­zel­nen aus­üben? Wie schnell ist man bereit,wider bes­se­res Wis­sen ei­ge­ne Idea­le zu­guns­ten ei­nes schein­ba­ren Ge­mein­schafts­geis­tes zu ver­ra­ten? Wie­viel Mut er­for­dert es, sich ge­gen ei­ne über­mäch­ti­ge Grup­pe zu stel­len, wenn man de­ren Zie­le als falsch er­kennt? 

Wäh­rend der Ar­beit an dem Stück wird uns im­mer wie­der die bren­nen­de Ak­tua­li­tät des The­mas be­wusst: Hass ge­gen jü­di­sche Mit­bür­ger, Aus­län­der­feind­lich­keit, At­ten­ta­te auf Min­der­hei­ten, of­fen aus­ge­spro­che­ne ras­sis­ti­sche State­ments – zahl­rei­che rechts­extre­mis­tisch mo­ti­vier­te Ta­ten, die in un­se­rer un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung statt­fin­den und je­den Tag die Zei­tun­gen fül­len, las­sen den ab­schlie­ßen­den Satz aus der letz­ten Sze­ne des Stücks sehr rea­lis­tisch und ein­dring­lich er­schei­nen: Ihr habt be­haup­tet, so et­was kön­ne nie wie­der ge­sche­hen. Aber ihr habt die­je­ni­gen be­droht, die nicht zu euch ge­hö­ren woll­ten. Fa­schis­mus ist kein Phä­no­men, das nur die an­de­ren be­trifft. Es steckt in je­dem – je­dem von uns.

Text: An­na Thei­ling

1755 2494 Ratsgymnasium Osnabrück
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