Nach dem Fest ist vor dem Fest – Ka­pel­len­fest 2014

Sams­tag­nach­mit­tag, 15 Uhr: Be­packt mit klei­nen und gro­ßen Ta­schen und Kof­fern, de­ren Form auf Mu­sik­in­stru­men­te schlie­ßen lässt, kom­men sie mit dem Au­to, dem Fahr­rad und zu Fuß. Da sind Zehn- bis Zwölf­jäh­ri­ge, ganz ge­spannt auf ih­ren ers­ten gro­ßen Auf­tritt, Zwölft­kläss­ler mit der Rou­ti­ne mehr­jäh­ri­ger Er­fah­rung und Ehe­ma­li­ge al­ler Al­ters­stu­fen, die sich auf ein Wie­der­se­hen mit al­ten Freun­den und gu­ter Mu­sik freu­en. Es ist Ka­pel­len­fest – wie in je­dem Jahr, und doch im­mer wie­der neu!

Die Au­la hat sich in ein far­ben­fro­hes Ca­fé ver­wan­delt, ge­füll­te Ther­mos­kan­nen und ei­ne un­glaub­li­che Ku­chen­viel­falt wer­den auf die Ti­sche ver­teilt. Schon vor der Tür emp­fängt der Duft aus gro­ßen Kaf­fee­ma­schi­nen die zahl­rei­chen Be­su­cher, wäh­rend sich die Mu­si­ker zum Fo­to auf dem Schul­hof ver­sam­meln. Vor­ka­pel­le, Ak­ti­ve und Ehe­ma­li­ge, ins­ge­samt et­wa 100 Mu­si­ker, ha­ben ih­ren Spaß – beim Fo­to­gra­fiert­wer­den eben­so wie beim Zu­schau­en. Das Wet­ter ist spät­som­mer­lich warm, aber das wird man spä­ter noch ge­nie­ßen. Jetzt ist erst mal Kon­zert.

Die Jüngs­ten be­gin­nen und zei­gen, was sie drauf ha­ben: Schö­ne Me­lo­dien, ab­wechs­lungs­rei­che Tem­pi und ei­ne ab­so­lut per­fekt ein­ge­hal­te­ne Ge­ne­ral­pau­se spre­chen für sie . Das Pu­bli­kum, ver­stärkt durch Ak­ti­ve und Ehe­ma­li­ge, spen­det be­geis­ter­ten Bei­fall.

Die Ehe­ma­li­gen, ih­rer­seits ver­stärkt durch ei­ni­ge Ak­ti­ve, bie­ten ein bun­tes Pro­gramm aus Tanz, Oper und Me­lo­dien von Udo Jür­gens. Die­ser – ge­ra­de 80 Jah­re alt ge­wor­den – lässt es sich dann auch nicht neh­men, per­sön­lich im für ihn tra­di­tio­nel­len wei­ßen Ba­de­man­tel zu er­schei­nen, um Mar­kus Preck­win­kel herz­lich zu dan­ken mit „Mer­ci che­ri!“. Im Na­men al­ler drei Ka­pel­len­grup­pen über­reicht Udo (Ap­pi Wey­mann) dem „con­duc­to­re“ ei­nen Gut­schein für ein Fa­mi­li­en­früh­stück und für die nächs­te Rei­se ein Buch – nein, nicht über New York, son­dern über Rom – und ver­teilt un­ter dem Mot­to „17 Jahr, blon­des Haar“ Fo­tos vom Ma­es­tro Mar­kus in sel­bi­gem Al­ter: In der Rats­ka­pel­le, mit Po­sau­ne und – lan­gen, blon­den Haa­ren.

Schwung­voll und über­zeu­gend prä­sen­tie­ren sich dann – last but not least – die Ak­ti­ven mit Ar­ran­ge­ments aus dem ak­tu­el­len, viel­sei­ti­gen Kon­zert­pro­gramm, in dem al­le Re­gis­ter zur Gel­tung kom­men. Als So­list zeigt sich Flo­ri­an Stutz­ky in bes­ter „Po­sau­nis­ten­lau­ne“, die di­rekt auf das Pu­bli­kum über­springt.

Durch das Pro­gramm führt lo­cker und lau­nig der un­er­müd­li­che Mar­kus. Er kann auch den ehe­ma­li­gen Lei­ter der Rats­ka­pel­le, Horst Er­furth, be­grü­ßen und dankt ihm mit herz­li­chen Wor­ten für sei­ne gu­te Ar­beit. Au­ßer­dem stellt er dem in­ter­es­sier­ten Pu­bli­kum sei­ne Sta­tis­ti­ken vor: Die durch­weg gu­te Be­tei­li­gung der ak­ti­ven Ka­pel­lan­ten an Pro­ben und Auf­trit­ten (Kla­ri­net­tis­tin Jo­han­na Lut­ter er­reich­te so­gar 100 %!) so­wie die gu­te Auf­tritts­la­ge (25 im ver­gan­ge­nen Jahr) sind po­si­ti­ve Zei­chen für die 134-jäh­ri­ge Ka­pel­le.

Lei­der ist je­des Ab­itur ver­bun­den mit dem Ab­schied von lang­jäh­rig ak­ti­ven Ka­pel­lan­ten. In die­sem Jahr sind es vier, un­ter ih­nen auch der bis­he­ri­ge Ka­pell­meis­ter Mat­tis Os­ter­hei­der, die bei­den Chro­nis­tin­nen Ta­le Sau­er­wein und Han­nah Hüs­ges so­wie Oli­via Rö­the­mey­er. Sie wer­den mit Dank, Glück­wün­schen und herz­li­chem Bei­fall in den Ehe­ma­li­gen­stand „ent­las­sen“.

Als neue Schü­ler­ka­pell­meis­ter ha­ben die Ak­ti­ven ein Ge­spann aus Mar­tin Wey­mann (Kl.12) und Ju­lia Ho­ner­kamp (Kl.9) ge­wählt, und Mar­tin zeigt sich gleich bei der Zu­ga­be als Di­ri­gent, dem – so Mar­kus – „die Ka­pel­le folgt“: Das lang­sa­me Tem­po im 2. Teil des Ti­ger Rag wird von al­len auf­ge­nom­men, be­vor die Wie­der­ho­lung in das ver­trau­te „Cha­os-Tem­po“ aus­bricht.

Warm­her­zi­ge Dan­kes­wor­te rich­tet dann Di­rek­tor Weh­leit an die Ka­pel­le und ih­ren Lei­ter: Er nennt sie „Bot­schaf­ter für das Rats­gym­na­si­um“ und bit­tet um ei­ne zwei­te Zu­ga­be (Funk At­tack). Das Pu­bli­kum dankt al­len Ak­ti­ven ih­ren Ein­satz mit herz­li­chem Bei­fall und Spen­den in die „Sam­mel­tu­ben“ – für die an­schlie­ßen­de „Piz­za-Schlacht“.

Be­vor die­se be­gin­nen kann, be­tei­li­gen sich vie­le am Auf­räu­men, und da vie­le Hän­de be­kannt­lich für ein schnel­les En­de sor­gen, ste­hen bald die Bier­zelt­gar­ni­tu­ren auf dem Schul­hof und das Fest nach dem Fest nimmt sei­nen Lauf. Es dau­ert bei re­ger Be­tei­li­gung und sehr le­cke­rer Piz­za bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den.

Und nach dem Fest ist vor dem Fest: 2015 wird die Rats­ka­pel­le 135 Jah­re alt – ein gu­ter Grund zum Fei­ern für al­le Ka­pel­lan­ten!

150 150 Ratsgymnasium Osnabrück
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